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Roadshow 2022 - Rückblick

Nach einer pandemiebedingten Pause, in der Web-Seminare im Rahmen der BMBF-Roadshow "Digitale Medien im Ausbildungsalltag" implementiert wurden, fanden in 2022 wieder drei Roadshows in Präsenz statt. In praxisnahen Anwenderworkshops erprobten Verantwortliche der Berufsbildungspraxis sechs innovative Konzepte für die Aus- und Weiterbildung. Die Präsenz-Etappen führten nach Mosbach, Bremen und Berlin.

BMBF-Roadshow Berlin 18.10.2022 - HandLeVR

Die bundesweite Roadshow "Digitale Medien in der Berufsbildungspraxis" informiert Ausbildungspersonal aus Betrieben, überbetrieblichen Bildungsstätten, Berufsschulen und weiteren Bildungseinrichtungen über das Potenzial digitaler Medien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. In praxisnahen Anwenderworkshops bekommen Teilnehmende die Möglichkeit, ausgewählte digitale Konzepte aus Projekten des Förderprogramms "Digitale Medien in der beruflichen Bildung" kennenzulernen und vor Ort selbst auszuprobieren.

Nach einer pandemiebedingten Pause haben in 2022 wieder drei Roadshows in Präsenz stattgefunden. In Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg, der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven sowie dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Bremen-Elbe-Weser und dem Oberstufenzentrum Informations- und Medizintechnik (OSZ IMT) begrüßten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Interessierte aus dem Umfeld der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Mosbach, Bremen und Berlin.

In praxisnahen Anwenderworkshops lernten die Teilnehmenden das Online-Berichtsheft BLok, die RehaGoal App aus dem Projekt SmarteInklusion, die digitalen Hilfmittel aus dem Projekt InProD², die digitalen Lerneinheiten für Anlernprozesse am Prdouktionsarbeitsplatz aus dem Projekt KeaP digital, die virutelle Lackierwerkstatt aus dem Projekt HandLeVR oder die CARO App aus den Projekten CARO bzw. CAROplusONKO kennen. Verantwortliche, Referenten und Teilnehmende begrüßten die Möglichkeit des Präsenz-Formats sowie des persönlichen Austauschs nach der pandemiebedingten Pause sehr.

 

Inhalte der Workshops

Workshop I: BLok - das Online-Berichtsheft

BMBF-Roadshow Berlin 23.09.2022 - BLok
In Mosbach und Bremen gab Andreas Ueberschaer (BPS Bildungsportal Sachsen GmbH) einen Einblick in die Funktionen und Vorteile des Online-Berichtshefts BLok. © BIBB (Jörg Sarbach)

Im Anwenderworkshop BLok erläuterte Andreas Ueberschaer (BPS Bildungsportal Sachsen GmbH) die Funktionen des Online-Berichtshefts BLok. BLok ist ein digitales Berichtsheft, mit dem alle Akteure der dualen Ausbildung gemeinsam und sicher arbeiten können. Im Gegensatz zum klassischen Berichtsheft erzeugt der Online-Ausbildungsnachweis Transparenz und stärkt somit die Kooperation der Dualpartner. Abstimmung und Verzahnung der Ausbildungsinhalte werden dadurch erleichtert. Der Online-Ausbildungsnachweis enthält neben der Digitalisierung des "klassischen" Berichtsheftes auch ein Kompetenzportfolio zur Dokumentation des individuellen Lernfortschritts. 

Im praktischen Teil des Anwenderworkshops konnten die Teilnehmenden das Online-Berichtsheft BLok ausprobieren. Sie lernten es sowohl aus Sicht der Lehrenden als auch der Lernenden kennen. So bekamen sie einen Einblick in die Vorzüge des Online-Berichtshefts BLok. Zu diesen gehören neben der vereinfachten Abstimmung der Dualpartner sowie der erhöhten Transparenz auch die transparent strukturierte Dokumentation der jeweiligen Lernzielfortschritte sowie die Stärkung der Selbstverantwortung und das Anstoßen von Reflexionsprozessen.

 

Workshop II: SmarteInklusion - die RehaGoal App

BMBF-Roadshow Mosbach 29.06.2022 - Funda Ertas-Spantgar
In Mosbach erläuteren Funda Ertas-Spantgar (im Bild) und Tom Lorenz (beide Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Wolfenbüttel) die Funktionen der schrittweise durch komplexe Tätigkeiten führenden RehaGoal App. © BIBB (Walter Fogel)

Im Anwendershop SmarteInklusion stellten Funda Ertas-Spantgar und Tom Lorenz (beide Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel) die im Projekt weiterentwickelte und erprobte RehaGoal App vor. Die App führt Menschen mit Schwierigkeiten in der Handlungsplanung schrittweise durch komplexe Tätigkeiten. Sie ist eine für mobile Endgeräte entwickelte progressive Web-App, die sowohl online als auch offline verwendet werden kann.

Die Teilnehmenden bekamen einen Einblick in die verschiedenen Funktionsbausteine der App. Mit diesen können komplexe Handlungsabläufe - genannt Workflows - intuitiv und individuell für die Nutzenden erstellt werden. Bilder können eingefügt und eine Sprachausgabe zugeschaltet werden. Zur Steigerung der Motivation wurden zusätzlich Gamification-Elemente in das Tool integriert.

Im praktischen Teil des Anwenderworkshops erstellten die Teilnehmenden selbst einen Workflow. Sie transferierten diesen zu einem mobilen Endgerät und konnten dann den Workflow erproben. So lernten sie die RehaGoal App sowohl aus Sicht der Lehrenden als auch aus Sicht der Nutzenden kennen.

 

Workshop III: InProD² - Inklusion in der Produktion

Im Anwenderworkshop InProD² gaben Christina Hanck (Oberlin Berufsbildungswerk Potsdam) und Thomas Hagenhofer (Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien) einen Einblick in die im Projekt InProD² entstandenen digitalen Hilfsmittel sowie in die Prinzipien der Einfachen Spache. Digitale Medien können zwar dazu beitragen, individuelle Bildungspotenziale zu erschließen, aber sind häufig nicht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ausgerichtet. Im Verbundvorhaben "InProD² - Inklusion in der Produktion" wurden daher digitale Lernmedien durchgängig in Einfache Sprache übersetzt und an verschiedenen Berufsbildungswerken erprobt. Entstanden sind digitale Hilfsmittel sowohl für Lehrende und Ausbildende als auch für Auszubildende selbst. Die digitalen Hilfsmittel wurden exemplarisch in der Druck- und Medienbranche erarbeitet und sollen zu einer inklusiveren und praxisnäheren Berufsorientierung führen und neue Perspektiven auf dem ersten Arbeitsmarkt eröffnen.

Im praktischen Teil des Anwenderworkshops übersetzten die Teilnehmenden selbst Texte in Einfache Sprache. Auch bekamen sie die Möglichkeit, das im Projekt genutzte System H5P auszuprobieren und einfache Übungsaufgaben zu erstellen. So konnten sie einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Open-Source Anwendung gewinnen.

 

Workshop IV: KeaP digital - Betriebliche Experten entwickeln digitale Lerneinheiten für Anlernprozesse am Produktionsarbeitsplatz

BMBF-Roadshow Bremen 23.09.2022
In Bremen stellte Olaf Aschmann (Kompera GmbH) die im Projekt KeaP digital entwickelte IT-gestützte Lehr-/Lernstruktur vor. © BIBB (Jörg Sarbach)

Im Anwenderworkshop KeaP digital stellte Olaf Aschmann (Kompera GmbH) die im Projekt entwickelten digitalen Lerneinheiten für Anlernprozesse am Produktionsarbeitsplatz vor. Mit der KeaP digital Anwendung können Anlernprozesse am Produktionsarbeitsplatz prozessorientiert aufbereitet und digitalisiert werden. Erfahrene Fachkräfte erfassen implizites Wissen über Arbeitsprozesse explizit in digitale konfigurierte Lerneinheiten für Kolleginnen und Kollegen. Dabei werden sie durch den intelligenten KeaP digital Assistenten unterstützt. Anzulernende können dann zeitlich flexibel auf die Inhalte der KeaP digital Lernanwendung zugreifen und ihren Lernfortschritt dokumentieren. So können Mitarbeitende nachweisen, was sie bereits erlernt haben und sich gegebenenfalls für neue Aufgaben im Unternehmen qualifizieren.

Im praktischen Teil des Anwenderworkshops lernten die Teilnehmenden die Bedienung der KeaP digital Anwendung kennen und legten einen Kurs mit dem KeaP digital Assistenten exemplarisch an. Die KeaP digital Lernaufgaben bestehen aus einem Lernziel, Aufträgen und Lernmaterialien wie z.B. Dokumenten, Videos oder Bildern.

 

Workshop V: HandLeVR - Handlungsorientiertes Lernen in der VR-Lackierwerkstatt

BMBF-Roadshow Bremen 23.09.2022
In Bremen und Berlin tauchten die Teilnehmenden in die virtuelle Lackierwerkstatt aus dem Projekt HandLeVR ein. © BIBB (Jörg Sarbach)

Im Anwenderworkshop HandLeVR lernten die Teilnehmenden die virtuelle Lackierwerkstatt aus dem Projekt kennen und konnten diese selbst ausporbieren. Andrea Schmitz stellte zusammen mit Matthias Imdahl (beide Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e.V.) das im Projekt entwickelte Lernsystem vor. Dieses ermöglicht handlungsorientiertes Erlernen verschiedener Lackiertechniken von Kfz-Werkstücken mithilfe von Virtual Reality (VR)-Technologien. Das Lernsystem besteht aus drei Komponenten: einem Autorenwerkzeug für Ausbildende zur Erstellung konkreter Lernaufgaben, einer VR-Trainingsanwendung (die Lackierwerkstatt) sowie einer Reflexionsanwendung zur Auswertung von Lernaktivitäten.

Im praktischen Teil des Anwenderworkshops konnten die Teilnehmenden selbst ein Werkstück in der virtuellen Welt lackieren und ihr Lackierergebnis analysieren. Auch diskutierten die Teilnehmenden, welche Rahmenbedingungen oder Unterstützungsmaßnahmen für die Nutzung von VR in der beruflichen Praxis nötig sind und ob ein flächendeckender Einsatz überhaupt möglich ist.

 

Workshop VI:

CARO bzw. CAROplusOnko - Aktivieren, interagieren, reflektieren: Mit der CARO App den Präsenzunterricht in der Pflegeaus- und -weiterbildung neu gestalten

BMBF-Roadshow Berlin 18.10.2022
In Berlin stellten Imke Meyer und Prof. Dr. Karsten D. Wolf (beide Universität Bremen) die CARO App vor. © BIBB (Ralf Rühmeier)

Im Anwenderworshop CARO bzw. CAROplusONKO gaben Prof. Dr. Karsten D. Wolf und Imke Meyer (beide Universität Bremen) einen Einblick in die im Projekt entwickelten digitalen Lehr- und Lernangebote. Mit der CARO Softwareanwendung können sowohl Präsenzunterricht als auch Blended Learning Szenarien in der Pflege interaktiv sowie aktivierend gestaltet werden. Aktivierender und methodisch abwechslungsreicher Unterricht ist wichtig für die Motivation und das Verständnis der Lernenden sowie für ein langfristiges Behalten des Gelernten.

In der CARO Anwendung stehen eine Vielzahl an pflege- und mediendidaktisch fundierten Beispielunterrichten für die Pflegeausbildung sowie für die onkologische Fachweiterbildung zur Verfügung. Lehrkräfte können diese Inhalte übernehmen, individuell anpassen oder selbst neue Unterrichtseinheiten erstellen und interaktiv und aktivierend mit den Lernenden im Unterricht durchführen.

Im praktischen Teil des Anwenderworkshops konnten die Teilnehmenden die CARO Anwendung aus Sicht der Lernenden sowie aus Sicht der Lehrenden kennenlernen und ausprobieren.

 

Kontakt

Rückmeldungen und Anregungen sind jederzeit willkommen! Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an roadshow@bibb.de.

Bildnachweis: BIBB (Ralf Rühmeier)